Umtopf-Action

Jun 05

Wie versprochen kommen nun noch die Artikel vom umtopfen einiger Bonsai im April diesen Jahres:

Dreispitzahorn:


Linde:
Nachdem diese Linde nun einige Jahre zur Weiterentwicklung im Teichpflanzkorb verbrachte und gut in der Stammdicke zugelegt hat, war es auch hier nun an der Zeit diese in eine richtige Schale zu pflanzen.


Weide:
Kurz zur Erinnerung hier zwei Fotos vom Anfang der Weide:

2010 2011

Endlich habe ich die passende Schale für meine Weide gefunden und nun war umtopfen angesagt.

Doch bevor ich zum umtopfen komme hier noch ein Rückblick ins letzte Jahr. Genaugenomen in den Juli 2012, wo ich an eben dieser Weide das Totholz bearbeitet habe. Eigentlich wollte ich nur den unteren Totholz-Bereich säubern, habe dabei aber festgestellt das sich dieser den ganzen Stamm bis ins obere Drittel hochzieht. Zu sehen war davon nichts, aber die Rinde ließ sich in diesem Bereich relativ einfach abheben.
Hier die Bilder dazu:

Nun aber zum eigentlichen umtopfen der Weide:


Chinesische Ulme:
Diese Ulme stand nun viele jahre in dieser doch eher unpassenden Schale und musste dringend umgetopft werden. Die Grüne Schale sollte gegen eine dunklere eher zum Stamm passende Schale getauscht werden.


Feld-Ulme:
Diese Feld-Ulme befindet sich nun schon seit geraumer Zeit in meinem Besitz, eines der ältesten Fotos ist von 1991/92. Bisher stand sie immer in irgendwelchen Behältern, da sie in keine normale Bonsai-Schale passte. So verbrachte sie Jahrzehnte ohne umtopfen in einem alten Asbest-Blumenkasten und erst als ich sie hierher nach Österreich holte kam sie Mitte 2011 in eine größere Holzkiste. (Demnächst kommt dann die Entwicklungsgeschichte dieser Ulme in die Projekte)

1991/92 2011

Der Name der Ulme, nämlich Malplaque-Ulme, stammt von der Strasse in Berlin wo ich diese Ulme geborgen habe. Dort war eine sehr große Baustelle und ich entdeckte diese Ulme am Rand des ausgebaggerten Bereiches. Ich suchte also damals den Bauleiter der Baustelle und fragte ob ich mir diese Ulme holen dürfte. Da dieser Bereich eh komplett platt gemacht werden sollte, war das kein Problem und so kam diese Ulme zu mir.

Hier die Fotos vom Umzug in die neue Schale:


Abmoosen – Warum, Wann, Wie, Tips & Tricks

Mai 24

Lange Zeit wollte ich mich mal genauer mit dem Thema Abmoosen beschäftigen und so entstand nach und nach dieser Artikel. Nachdem ich nun endlich 2 Pflanzen selber abmoose habe ich alle notwendigen Schritte auch als Fotos vorliegen und so steht der Veröffentlichung nichts mehr im Weg. Viel Spass beim Lesen und natürlich beim „Abmoosen“.
Der Artikel wird gleichzeitig in meinen Projektbereich kopiert und ist von nun an auch dort zu finden.

Abmoosen – Was ist das überhaupt.

Oft liest oder hört man vom Abmoosen [ref] http://de.wikipedia.org/wiki/Abmoosen [/ref] um Bonsai-Rohpflanzen oder sogar Teile von schon fertigen Bonsai als eigenständigen Baum zu erhalten. Das hört sich gut an und das ist es auch. Allerdings beschäftigen sich nur wenige mit diesem Thema und das ist eigentlich schade, handelt es sich beim Abmoosen doch um eine Technik mit der sehr schnell gutes Ausgangsmaterial  gewonnen werden kann

Wie funktioniert das nun eigentlich?

In der Theorie so: Durch das Abmoosen wird ein Teil einer Pflanze durch Unterbrechung des Saftflusses zur Wundkallusbildung angeregt woraus sich in einem feuchten Klima Wurzeln bilden können um das überleben der Pflanze zu garantieren.. Sobald genug Wurzeln gebildet wurden kann man diesen Teil komplett von der Ursprungspflanze trennen und erhält dadurch eine eigene, sich selbst versorgende Pflanze mit den identischen Eigenschaften der Ursprungspflanze.
Beispiel: Ein abgemooster Ast der  bereits geblüht hat wird auch als abgemooste Pflanze im nächsten Jahr mit hoher Wahrscheinlichkeit blühen. Eigenschaften der Ursprungspflanze gehen durch das Abmoosen also nicht verloren!

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Die Schwefel-Kiefer (Stadt-Yamadori)

Mai 03

Seit gut 2 Jahren beobachtete ich nun eine Kiefer, welche vor einem Geschäft in einer Nachbarstadt stand. Diese Kiefer stand allein in einem von 2 Pflanztrögen der weder sonderlich gepflegt wurde, noch mit weiteren Pflanzen bepflanzt wurde. Diesen Winter lag der zusammen geschobene Schnee von der Straße Meter hoch auf der Kiefer, so das ich mir schon Sorgen machte und den Entschluss fasste dieses Jahr müsste die Kleine geborgen werden.
So fuhr ich Anfang April in das Geschäft und fragte ob ich gegen einen kleinen Obolus oder das Neubepflanzen der beiden Tröge die Kiefer bekommen könnte. Nach einer kurzen Erklärung wofür ich diese Kiefer haben wollte und einer etwas ausführlicheren Erklärung was Bonsai sind, bekam ich eine schriftliche Erlaubnis die Kiefer zu bergen.

Mitte April, an einem Montag Nachmittag, wollte ich mich dann ans Werk machen und die Kiefer gegen einige Pflanzen die ich besorgt hatte austauschen. Schon beim vorbeifahren kam mir die Kiefer komisch vor. Sie stand in einem anderen Winkel in dem Trog als vorher. In mir keimten schon die schlimmsten Befürchtungen hoch. Leider sollten sich diese in einem Gespräch dann bewahrheiten.
Es gab wohl ein Verständigungsproblem mit einem externen Mitarbeiter, dem erklärt worden war das die Kiefer in den nächsten Tagen von jemand abgeholt werden würde. Er verstand wohl leider, das die Kiefer weg sollte. So hat er am Freitag vorher die gesamte Kiefer aus dem Pflanztrog genommen (vermutlich einfach herausgezogen) und diese entsorgt. Zum Glück fiel das jemandem im Geschäft auf und so wurde die Kiefer wieder provisorisch in den Trog gesetzt.

Ich habe dann die ganze Kiefer aus dem Trog genommen und erst mal gut befeuchtet. Danach wurde sie in ein feuchtes Handtuch gewickelt und im Auto verstaut. danach habe ich dann noch die beiden Tröge mit neuer Erde aufgefüllt und mit mehreren kleinen Wacholdern und einigen Blumen bepflanzt.
Zu Hause habe ich notgedrungen die Erde aus den Wurzel ausgewaschen um die Schäden an den Wurzeln zu kontrollieren und beschädigte Bereiche sauber zu entfernen. Danach wurde die ganze Kiefer in ein sehr durchlässiges Substrat aus Bimskies, Lavabruch und Rindenhumus gepflanzt. danach wurde sie noch mit einigen Spanndrähten gesichert und kam dann an einem halb schattigen Platz im Garten. Nun heißt es Daumendrücken.

Ob die Kiefer diese ganze Aktion nun überleben wird steht wohl in den Sternen.

Hier die Bilder der Rettungs– und Einpflanzaktion.

P.S.: Vielleicht fragen sich einige warum die Kiefer bei mir Schwefel-Kiefer heißt.Das liegt ganz einfach daran das der Ortsteil, wo ich diese Kiefer geborgen habe, Schwefel heißt.