Internationales Bonsai- und Kusamonofest in Hallein

Jun 05

Am 1.Juni 2013 besuchten wir das Internationale Bonsai- und Kusamonofest in Hallein.

Die Ausstellung fand auf der Pernerinsel inmitten der Salzach statt, was sich am Sonntag dann als recht gefährlicher Ort herausstellen sollte. Doch dazu später mehr.

Wie gesagt fand die Ausstellung in der Alten Saline mitten auf der Pernerinsel statt. Die Alte Saline bietet ein fantastisches Ambiente für eine solche Ausstellung.  Dort wurde von 1198 bis 1989 Salz gewonnen. Die Hallen der Saline dienen heute als Kultur- und Veranstaltungsstätte. Sie geben einer solchen Ausstellung das gewisse Etwas und ich kann jedem nur einen Besuch dieser Ausstellung ans Herz legen. Es lohnt sich aber nicht nur wegen dem Ambiente, die gezeigten Bonsai und auch die Kusamono sind von sehr hoher Qualität und erfreuen jeden Besucher. Gerade die Kusamono haben mich und vor allem meine Freundin sehr fasziniert und vor allem inspiriert und wir können es kaum erwarten selber weitere Kusamonos und Beisteller zu pflanzen.

Besonders gefreut habe ich mich, das ich endlich einige Mitglieder des Bonsai Club Salzburg und des  Bonsai-Fachforum´s persönlich kennen lernen durfte. Hiermit auch nochmal ein Gruß an alle und vor allem an Wolfgang Putz.

Eigentlich wollten wir auch am Sonntag nochmal zu der Ausstellung fahren, haben dann aber im Hotel von Bonsai-Freunden erfahren, das die Pernerinsel bereits um 9:00 Uhr wegen des Hochwassers gesperrt und evakuiert wurden. Nur noch die Aussteller selber durften auf die Insel um ihre Bäume abzuholen. Das war natürlich eine Enttäuschung, aber das Wetter kann man nun mal nicht ändern und die Überschwemmungen haben ja wie bekannt ein sehr großes Ausmaß erreicht.
Wir machten uns also wieder auf den Weg nach Hause, was sich dann aufgrund der vielen Sperrungen als schwieriger als Erwartet herausstellte. So brauchten wir über dann über 8 Stunden für die knapp 400 km lange Heimreise.

Doch wie immer sagen Bilder mehr

Die Ausstellung:

Hier gehts zu allen Fotos von den Bonsai, Kusamonos usw. -> Weiterlesen

Umtopf-Action

Jun 05

Wie versprochen kommen nun noch die Artikel vom umtopfen einiger Bonsai im April diesen Jahres:

Dreispitzahorn:


Linde:
Nachdem diese Linde nun einige Jahre zur Weiterentwicklung im Teichpflanzkorb verbrachte und gut in der Stammdicke zugelegt hat, war es auch hier nun an der Zeit diese in eine richtige Schale zu pflanzen.


Weide:
Kurz zur Erinnerung hier zwei Fotos vom Anfang der Weide:

2010 2011

Endlich habe ich die passende Schale für meine Weide gefunden und nun war umtopfen angesagt.

Doch bevor ich zum umtopfen komme hier noch ein Rückblick ins letzte Jahr. Genaugenomen in den Juli 2012, wo ich an eben dieser Weide das Totholz bearbeitet habe. Eigentlich wollte ich nur den unteren Totholz-Bereich säubern, habe dabei aber festgestellt das sich dieser den ganzen Stamm bis ins obere Drittel hochzieht. Zu sehen war davon nichts, aber die Rinde ließ sich in diesem Bereich relativ einfach abheben.
Hier die Bilder dazu:

Nun aber zum eigentlichen umtopfen der Weide:


Chinesische Ulme:
Diese Ulme stand nun viele jahre in dieser doch eher unpassenden Schale und musste dringend umgetopft werden. Die Grüne Schale sollte gegen eine dunklere eher zum Stamm passende Schale getauscht werden.


Feld-Ulme:
Diese Feld-Ulme befindet sich nun schon seit geraumer Zeit in meinem Besitz, eines der ältesten Fotos ist von 1991/92. Bisher stand sie immer in irgendwelchen Behältern, da sie in keine normale Bonsai-Schale passte. So verbrachte sie Jahrzehnte ohne umtopfen in einem alten Asbest-Blumenkasten und erst als ich sie hierher nach Österreich holte kam sie Mitte 2011 in eine größere Holzkiste. (Demnächst kommt dann die Entwicklungsgeschichte dieser Ulme in die Projekte)

1991/92 2011

Der Name der Ulme, nämlich Malplaque-Ulme, stammt von der Strasse in Berlin wo ich diese Ulme geborgen habe. Dort war eine sehr große Baustelle und ich entdeckte diese Ulme am Rand des ausgebaggerten Bereiches. Ich suchte also damals den Bauleiter der Baustelle und fragte ob ich mir diese Ulme holen dürfte. Da dieser Bereich eh komplett platt gemacht werden sollte, war das kein Problem und so kam diese Ulme zu mir.

Hier die Fotos vom Umzug in die neue Schale:


Werkzeug Alternativen

Mai 29

Immer wieder ärgere ich mich über die hohen Preise die zum Teil für Bonsai-Werkzeug verlangt werden und schaue mich deswegen des öfteren nach Alternativen dafür um.

Tonbearbeitungswerkzeuge

Durch Zufall bin ich in einem großem Hobbygeschäft auf folgendes Werkzeug gestoßen:

Es handelt sich hierbei um sogenannte Modellierschlingen. Diese werden bei der Bearbeitung von Ton benutzt und mir fiel sofort die Ähnlichkeit zu sogenannten Rindenschälern auf die es im Bonsai Spezialhandel zu kaufen gibt. Die Modellierschlingen haben zwar keine wie ein Messer geschliffene Kante, sind aber doch scharf genug um damit mühelos die Rinde von Ästen abzuziehen. Wer es schärfer mag, kann die Kante aber sicherlich mit einem Schleifstein auch noch schärfer bekommen.
Und das beste an diese Modellierschlingen ist, das sie wesentlich billiger als Rindenschäler sind. Diese beiden habe ich für ca. 6 Euro bekommen. Hier die Bilder vom ersten erfolgreichen Testschälen an Buche, Esche, Eibe, Eiche und Haselnuss.

Specksteinwerkzeug

Im gleichen Geschäft fiel mir auch folgendes Werkzeug auf.


Eigentlich für die Bearbeitung von Specksteinen gedacht, kam mir gleich die Bearbeitung von Totholz, also Jins und Sharis, in den Sinn. Dieses Set war für unter 14 Euro zu haben und damit um einiges billiger als spezielle Sets für Bonsai. Da der Schaft durchgehend aus Metall ist, kann sogar wie mit Hammer und Meißel gearbeitet werden.

Ich denke mit diesen Alternativen kann man nichts falsch machen und ich kann sie auf jeden Fall empfehlen. Solltet ihr eines oder beide davon mal selber testen würde ich mich über eine Rückmeldung dazu freuen.

Endlich einen brauchbaren Flieder gefunden

Mai 24

Schon immer wollte ich einen Flieder in meiner Sammlung haben, jedoch ist es ziemlich schwer einen brauchbaren Flieder zu finden. Durch Zufall entdeckte ich Ende April in einer Baumschule einen Flieder der allem Anschein nach ein ziemliches Potential mitbrachte um mal ein brauchbarer Flieder-Bonsai zu werden. Das Nebari sah vielversprechend aus und die Stammdicke war mit ca. 8cm auch sehr gut. Der Hauptstamm teilt sich nach gut 20cm in 3 weitere Stämme, was durch langsames zurück schneiden über mehrere Jahre zu einem sehr kompaktem Bonsai führen kann. Zu klein soll der Baum ja eh nicht werden, da die Blätter nicht wirklich viel kleiner werden und die Blüte zum Baum später noch passen soll.

Leider stellte sich später, beim ersten Rückschnitt, heraus das einer der 3 Hauptstämme fast komplett tot war, aber der Flieder hat dennoch soviel Potential das ich der weiteren Gestaltung mit viel Freude entgegen sehe.

Abmoosen – Warum, Wann, Wie, Tips & Tricks

Mai 24

Lange Zeit wollte ich mich mal genauer mit dem Thema Abmoosen beschäftigen und so entstand nach und nach dieser Artikel. Nachdem ich nun endlich 2 Pflanzen selber abmoose habe ich alle notwendigen Schritte auch als Fotos vorliegen und so steht der Veröffentlichung nichts mehr im Weg. Viel Spass beim Lesen und natürlich beim „Abmoosen“.
Der Artikel wird gleichzeitig in meinen Projektbereich kopiert und ist von nun an auch dort zu finden.

Abmoosen – Was ist das überhaupt.

Oft liest oder hört man vom Abmoosen [ref] http://de.wikipedia.org/wiki/Abmoosen [/ref] um Bonsai-Rohpflanzen oder sogar Teile von schon fertigen Bonsai als eigenständigen Baum zu erhalten. Das hört sich gut an und das ist es auch. Allerdings beschäftigen sich nur wenige mit diesem Thema und das ist eigentlich schade, handelt es sich beim Abmoosen doch um eine Technik mit der sehr schnell gutes Ausgangsmaterial  gewonnen werden kann

Wie funktioniert das nun eigentlich?

In der Theorie so: Durch das Abmoosen wird ein Teil einer Pflanze durch Unterbrechung des Saftflusses zur Wundkallusbildung angeregt woraus sich in einem feuchten Klima Wurzeln bilden können um das überleben der Pflanze zu garantieren.. Sobald genug Wurzeln gebildet wurden kann man diesen Teil komplett von der Ursprungspflanze trennen und erhält dadurch eine eigene, sich selbst versorgende Pflanze mit den identischen Eigenschaften der Ursprungspflanze.
Beispiel: Ein abgemooster Ast der  bereits geblüht hat wird auch als abgemooste Pflanze im nächsten Jahr mit hoher Wahrscheinlichkeit blühen. Eigenschaften der Ursprungspflanze gehen durch das Abmoosen also nicht verloren!

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